Mittwoch, 11. September 2013
Entscheidung für ein neues Buch
Gut, ich habe mich endlich entschieden. Zunächst wird es keine Fortsetzung von Bruni geben. Ein anderes Buchprojekt, dessen Plot schon vollständig steht, kann schneller realisiert werden (und mein Verlag möchte gerne dass ich schnell, also bereits nächstes Jahr, mein nächstes Buch veröffentliche).
Es ist ein völlig anderes Thema. Ein Jugendlicher, der illegal (natürlich) Graffittis malt. Und dabei plötzlich mit etwas konfrontiert wird, was ihm jeden Einsatz abverlangen wird - womöglich sogar den seines Lebens.
Samstag, 25. Mai 2013
Soll ich Brunis Geschichte weiter schreiben?
Ich überlege ernsthaft, ob ich eine Fortsetzung für Bruni schreiben will. Ich bin mir noch nicht sicher.
Interview mit Bruni
Natürlich habe ich mit Gedanken gemacht, wie Brunis Geschichte wohl weitergeht. Da sie nicht so ohne weiteres damit herausrücken wollte, habe ich ein Interview mit ihr geführt, das zumindest schon mal grob eine mögliche Richtung angibt.
Das Interview habe ich mit Bruni geführt, als sie 18 wird.
Autorin:
Liebe Bruni, magst du mir berichten, was aus euch in der Stadt geworden ist?
Bruni, leicht feindselig:
Nennen Sie mich Brunhilde. Ich bin kein Kind mehr!
Autorin:
Also gut, Brunhilde.
Wie ist es euch damals ergangen?
Bruni:
Naja, das gab natürlich Schwierigkeiten.
Sie zögert.
Wir sind erst mal bei Tante Lillian gelandet. Sie können sich nicht vorstellen, wie das war. Tante Lillian hat fast `nen Rappel gekriegt.
Autorin:
Wie haben deine Eltern sich angepasst?
Brunis Gesicht verdüstert sich.
Naja, beide haben ja immer nur auf dem Hof gearbeitet. Für diese Zeit hier waren sie ungelernte Hilfskräfte. Sehr ungelernte. Und noch dazu zu alt. Ich meine, meine Eltern waren zwar noch nicht wirklich alt, aber sie sahen so aus, und der Herr Sandner musste ihnen deshalb Papiere besorgen, auf denen sie mindestens zehn Jahre älter waren. Meine Mutter ist Putzen gegangen. Und mein Vater, der hat erst lange nichts gefunden, und dann ist er so eine Art Hilfsarbeiter geworden und hat bei so reichen Typen die Anlagen gepflegt. Und zwischendurch hat er zu trinken angefangen.
Autorin (entgeistert):
Zu trinken?
Bruni zuckt mit den Schultern.
War wohl alles zuviel für ihn. Der Herr Sandner meinte, die hätten einen Kulturschock. Wobei, bei meiner Mutter verstehe ich das ja, die war ja vorher nie in der Stadt, aber bei meinem Vater- von dem hätte ich das nicht gedacht.
Autorin:
Heißt das, auch deine Mutter hatte Schwierigkeiten?
Bruni:
Schwierigkeiten ist gar kein Ausdruck. Wie eine verhuschte Maus hat sie bei Tante Lillian gesessen, ist nur arbeiten gewgangen, wenn Lillian sie hingebracht hatte. Ich glaube, sie hatte richtig Angst vor den Autos.
Und, naja, in die Kirche ist sie auch gegangen. Aber es hat sie sehr gestört, dass die Heilige Messe nicht mehr auf Latein gefeiert wurde. Nicht mal das ist geblieben, hat sie gesagt.
Und dann ist sie nicht mal mehr zur Arbeit gegangen. Eine richtige Depression hat sie gekriegt, hat der Doktor gesagt.
Herr Sandner, der hat dann dafür gesorgt, dass sie in so ein Haus auf dem Land kam, so eine Wohngemeinschaft für psychisch Kranke. Landleben, damit kannte meine Mutter sich aus. Sie hat sich hinter den Bohnen und Erdbeeren verschanzt und versucht, die neue Welt zu vergessen.
Autorin:
Und heute?
Bruni setzt eine mürrische Miene auf.
Heute? Was soll schon sein? Sie ist immer noch da auf dem Land, und bevor ich mit ihr rede, kriege ich von einer Sechsjährigen bessere Antworten. Und mein Vater, der sitzt in einer winzigen Wohnung und lebt von der Mini-Rente, die Herr Sandner irgendwie für ihn geschafft hat, und macht so'n bisschen den Hausmeister.
Autorin:
Und du?
Bruni:
Ich durfte Gott sei Dank bei Tante Lillian bleiben. Ich mach jetzt mein Abitur (sie klingt stolz). Und dann werde ich Bürokauffrau.
Autorin, ungläubig:
Ist das dein Ernst?
Bruni, leicht unsicher:
Na ja, eigentlich will ich - ich weiß nicht. Irgend was, wo ich ins Ausland fahren kann. Ich meine, ich bin doch jetzt hier, und ich kann die Welt sehen, und die Welt ist so groß und schön...
Autorin:
Das passt bedeutend besser zu dir, finde ich.
Bruni, achselzuckend:
Ach, nach dem Abi mache ich erst mal Interrrail. Oder ich trampe. Nach Paris.
Autorin, neugierig:
Zu Marcel?
Bruni (wird rot):
Das geht sie gar nichts an!
Sie dreht sich um und stürmt aus dem Raum.
Das Interview habe ich mit Bruni geführt, als sie 18 wird.
Autorin:
Liebe Bruni, magst du mir berichten, was aus euch in der Stadt geworden ist?
Bruni, leicht feindselig:
Nennen Sie mich Brunhilde. Ich bin kein Kind mehr!
Autorin:
Also gut, Brunhilde.
Wie ist es euch damals ergangen?
Bruni:
Naja, das gab natürlich Schwierigkeiten.
Sie zögert.
Wir sind erst mal bei Tante Lillian gelandet. Sie können sich nicht vorstellen, wie das war. Tante Lillian hat fast `nen Rappel gekriegt.
Autorin:
Wie haben deine Eltern sich angepasst?
Brunis Gesicht verdüstert sich.
Naja, beide haben ja immer nur auf dem Hof gearbeitet. Für diese Zeit hier waren sie ungelernte Hilfskräfte. Sehr ungelernte. Und noch dazu zu alt. Ich meine, meine Eltern waren zwar noch nicht wirklich alt, aber sie sahen so aus, und der Herr Sandner musste ihnen deshalb Papiere besorgen, auf denen sie mindestens zehn Jahre älter waren. Meine Mutter ist Putzen gegangen. Und mein Vater, der hat erst lange nichts gefunden, und dann ist er so eine Art Hilfsarbeiter geworden und hat bei so reichen Typen die Anlagen gepflegt. Und zwischendurch hat er zu trinken angefangen.
Autorin (entgeistert):
Zu trinken?
Bruni zuckt mit den Schultern.
War wohl alles zuviel für ihn. Der Herr Sandner meinte, die hätten einen Kulturschock. Wobei, bei meiner Mutter verstehe ich das ja, die war ja vorher nie in der Stadt, aber bei meinem Vater- von dem hätte ich das nicht gedacht.
Autorin:
Heißt das, auch deine Mutter hatte Schwierigkeiten?
Bruni:
Schwierigkeiten ist gar kein Ausdruck. Wie eine verhuschte Maus hat sie bei Tante Lillian gesessen, ist nur arbeiten gewgangen, wenn Lillian sie hingebracht hatte. Ich glaube, sie hatte richtig Angst vor den Autos.
Und, naja, in die Kirche ist sie auch gegangen. Aber es hat sie sehr gestört, dass die Heilige Messe nicht mehr auf Latein gefeiert wurde. Nicht mal das ist geblieben, hat sie gesagt.
Und dann ist sie nicht mal mehr zur Arbeit gegangen. Eine richtige Depression hat sie gekriegt, hat der Doktor gesagt.
Herr Sandner, der hat dann dafür gesorgt, dass sie in so ein Haus auf dem Land kam, so eine Wohngemeinschaft für psychisch Kranke. Landleben, damit kannte meine Mutter sich aus. Sie hat sich hinter den Bohnen und Erdbeeren verschanzt und versucht, die neue Welt zu vergessen.
Autorin:
Und heute?
Bruni setzt eine mürrische Miene auf.
Heute? Was soll schon sein? Sie ist immer noch da auf dem Land, und bevor ich mit ihr rede, kriege ich von einer Sechsjährigen bessere Antworten. Und mein Vater, der sitzt in einer winzigen Wohnung und lebt von der Mini-Rente, die Herr Sandner irgendwie für ihn geschafft hat, und macht so'n bisschen den Hausmeister.
Autorin:
Und du?
Bruni:
Ich durfte Gott sei Dank bei Tante Lillian bleiben. Ich mach jetzt mein Abitur (sie klingt stolz). Und dann werde ich Bürokauffrau.
Autorin, ungläubig:
Ist das dein Ernst?
Bruni, leicht unsicher:
Na ja, eigentlich will ich - ich weiß nicht. Irgend was, wo ich ins Ausland fahren kann. Ich meine, ich bin doch jetzt hier, und ich kann die Welt sehen, und die Welt ist so groß und schön...
Autorin:
Das passt bedeutend besser zu dir, finde ich.
Bruni, achselzuckend:
Ach, nach dem Abi mache ich erst mal Interrrail. Oder ich trampe. Nach Paris.
Autorin, neugierig:
Zu Marcel?
Bruni (wird rot):
Das geht sie gar nichts an!
Sie dreht sich um und stürmt aus dem Raum.
Sonntag, 5. Mai 2013
2 Bilder der modernen Zeit: Mia und Großtante Lillian
Hier habe ich noch Bilder der beiden wichtigsten Bezugspersonen Brunis in der Neuzeit. Es schien mir passend, Bilder auszuwählen, die stilistisch völlig anders sind als die historischen Bilder, um den Zeitunterschied zu markieren.
Beide Bilder sind von derselben Künstlerin, die das Motiv für das Buchcover gemalt hat, Bildquelle:
Bruniewska, www.shutterstock.com
Das Brunis Name in dem der Künstlerin enthalten ist, ist übrigens purer Zufall. Manchmal ist die Welt eben so seltsam...
Beide Bilder sind von derselben Künstlerin, die das Motiv für das Buchcover gemalt hat, Bildquelle:
Bruniewska, www.shutterstock.com
Das Brunis Name in dem der Künstlerin enthalten ist, ist übrigens purer Zufall. Manchmal ist die Welt eben so seltsam...
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Brunis Freundin Mia |
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Brunis Großtante Lillian |
Donnerstag, 2. Mai 2013
Und hier sind die letzten Personenbilder...
Zuletzt kommen die Bilder vom Kloster und von den beteiligten Personen des Hexenprozesses. Auch diese Bilder stammen von der Webseite www.visipix.com .
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Das Kloster (Maler Holbein) |
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Vater Johannes (Maler Holbein) |
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Der Abt (Maler Dürer) |
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Der Amtsmann (Maler Dürer) |
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Mönche (Maler Poccetti) |
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Der Meier des Dorfes (Maler Holbein) |
Noch mehr Personen
Und hier sind weitere Bilder, zunächst von der Fahrenden (in beiden Zeiten), und dann von dem Soldaten Tony und dem Flüchtlingstreck:
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Hubert von Herkomer: Zigeunerin mit Kind (1870), www.visipix.com |
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Wahrsagerin Quelle: www.shutterstock.com |
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Soldat. Retro Clip-Art www.shutterstock.com |
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Bundesarchiv_Bild_146-1976-072-09,_Ostpreußen,_Flüchtlingtreck |
Die Personen im Buch "Der Zeitenweg"
Als mir die Idee zum Plot für den Zeitenweg kam, habe ich natürlich einige Rechrchen gemacht. Wie haben die Leute damals gelebt, was für Kleidung trugen sie, wie sahen sie aus.
Eine ausgesprochen hilfreiche Webseite war www.visipic.com . Dort fand ich Unmengen historischer Bilder. Und unter diesen wiederum einige bekannte deutsche Maler, Dürer, Holbein. Dazu etliche nicht minder interessante unbekannte Maler. Teilweise haben diese Maler Aquarelle gemalt oder Personen mit Kohle gezeichnet, die fast modern wirken. Die Portraits waren eindringlich genug, dass ich ohne Schwierigkeiten die Personen meines Buches dort fand.
Im Buch selbst haben die Portraits leider keinen Platz gefunden. Testleser meinten, diese ganzen historischen Bilder würden das Zielpublikum eher abschrecken. Ich bin anderer Meinung, aber ich bin ja auch die Autorin. Ich liebe meine Figuren.
Und hier kommen sie.
Zuerst einmal einige Mitglieder aus Brunis Familie.
Brunis Vater ist ein schwer arbeitender Bauer. Die Leute wurden früh alt damals, die Lebenserwartung war deutlich niedriger als heute. Ein solches Leben hinterlässt Spuren.
Die Urgroßmutter ist gezeichnet vom Krieg und vom Hunger. So hat sie ausgesehen, als Ihr Sohn (Brunis Großvater) aus dem Krieg zurückkam.
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Brunis Großvater (Maler Holbein) |
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Brunis Vater (Maler Holbein) |
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Brunis Urgroßmutter, die zurm Zeitpunkt der Handlung bereits tot ist (Maler Dürer) |
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Brunis Schwester Susanna (Maler Dürer) Erst dachte ich, das ist Liesel, aber dafür ist sie zu alt. |
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Brunis Großvater mit Gefährtin im Krieg Künstler unbekannt www.wikipedia.org |
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Hauptmann im 30jährigen Krieg Künstler unbekannt www.wikipedia.org |
Dienstag, 30. April 2013
Der Autor (oder in meinem Fall die Autorin) folgt dem Buch.
Mein Buch ist bereits in der Öffentlichkeit, mein erstes. Es ist, als wenn man ein Kind in die Welt hinauslässt und nicht ganz sicher ist, ob es schon auf eigenen Füßen stehen kann.
Da hält man gerne eine helfende Hand im Hintergrund bereit.
Meine helfende Hand sind Informationen.
Informationen zum Buch.
Informationen zu meinen Recherchen für das Buch.
Informationen über mein Schreiben.
Und nicht zuletzt auch Informationen über die Autorin.
Dafür habe ich diesen Blog eröffnet.
Und was den Titel betrifft:
...schreiben zur Nacht...
... das ist das, was ich tue. Denn ich schreibe meistens nachts, wenn alle anderen schlafen, wenn es ruhig ist, wenn ich nicht abgelenkt werde. Das ist die Zeit in der meine Gedanken fließen.Das ist die Zeit, in der meine Geschichten entstehen.
Elena Münscher
Mein Buch ist bereits in der Öffentlichkeit, mein erstes. Es ist, als wenn man ein Kind in die Welt hinauslässt und nicht ganz sicher ist, ob es schon auf eigenen Füßen stehen kann.
Da hält man gerne eine helfende Hand im Hintergrund bereit.
Meine helfende Hand sind Informationen.
Informationen zum Buch.
Informationen zu meinen Recherchen für das Buch.
Informationen über mein Schreiben.
Und nicht zuletzt auch Informationen über die Autorin.
Dafür habe ich diesen Blog eröffnet.
Und was den Titel betrifft:
...schreiben zur Nacht...
... das ist das, was ich tue. Denn ich schreibe meistens nachts, wenn alle anderen schlafen, wenn es ruhig ist, wenn ich nicht abgelenkt werde. Das ist die Zeit in der meine Gedanken fließen.Das ist die Zeit, in der meine Geschichten entstehen.
Elena Münscher
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